Thigh Gaps sind out – jetzt kommen Meerjungfrauen Thighs

Zeichnung einer Meerjungfrau
©istock/Koryaba
Seitdem mittels Instagram und Facebook eigentlich jeder einen Hype kreieren kann, machen immer neue Body-Trends die Runde. Mal geht es um die "Bikini Bridge" mal um "Collarbone Challenge" oder "Ab Crack". 2013 dann sprachen auf einmal von sogenannten "Thigh Gaps", der Lücke zwischen den Oberschenkeln von Frauen, die - so der Schönheitsanspruch - nicht groß genug sein könne. Doch auch darauf hat die Body Positivity-Bewegung eine Antwort gefunden. Denn wer keine Lücke zwischen den Oberschenkeln aufweisen kann, darf auf seine "Mermaid Thighs" stolz ein.

Die Oberschenkel-Lücke (oder auf englisch „Thigh Gap“) war eine ganze zeitlang in aller Munde und galt noch bis vor Kurzem als besonders begehrenswertes Schönheitsideal. Diese Lücke tritt bei vorwiegend sehr dünnen Frauen auf, wenn sie mit ihren Knien zusammenstehen und wurde via Instagram zu eine Art Statussymbol unter den körperbewussten Fitnessfans. Ärzte warnten früh, dass diese Tigh Gaps ein genetisches Phänomen sind und eher etwas mit der Knochenstruktur und der Anordnung der Oberschenkelknochen in der Hüfte als mit Körperfett zu tun haben.

Dennoch schienen sich so viele Frauen die Thigh Gap herbei hungern zu wollen. Der Hashtag für die Oberschenkellücke #thighgap, der im Jahr 2012 nach einer Laufsteg-Show des Dessous-Riesen Victoria’s Secret entstand, dessen Modelle für ihre schlanken Figuren bekannt sind, wurde auf Instagram verboten, nachdem Experten darauf hingewiesen hatten, dass ein so unmögliches physisches „Ziel“ bei jungen Menschen Essstörungen verursachen könnte.

Von „Ab Crack“ zur „Bikini-Bridge“

Damit reihte sich dieser Beauty-Trend in eine ganze Reihe von besorgniserregenden Schönheitsidealen des Social Media Zeitalters ein. Da gab es zum Beispiel kürzlich „Ab Crack“, bei dem die Frau eine Art Six Pack, einen länglichen Spalt vom Brustkorb bis zum Nabel herausarbeiten soll. Bei der A4-Taille sollte jene schmaler sein als ein senkrecht gehaltenes DIN A4-Blatt. Bei „Schlüsselbein-Münzen“ sollten diese so weit aus dem Körper ragen, dass eine Münze dort platz finden könnte und bei der „Bikini-Bridge“ FRAU die Beckenknochen in ihrer ganzen sperrigen Pracht zeigen.

Behaltet Eure Thigh Gaps, ich habe jetzt Meejungfrauen-Schenkel

Doch vor allem weil es für die meisten Frauen (selbst die Magersüchtigen) so unerreichbar war, jemals Thigh Gaps vorweisen zu können, hat sich längst eine Gegenbewegung formiert. Die 26-Jährige Emma Jewell, eine im englischen Birmingham ansässige Designerin und Illustratorin hatte genug von diesen unrealistischen und superdünnen Körpern auf Laufstegen, in Zeitschriften und dem Internet und postete – nachdem sie sich von einer online gefundenen Idee hatte inspirieren lassen den mittlerweile legendären Satz: „Behaltet Eure Thigh Gaps, ich habe jetzt Meejungfrauen-Schenkel.“

Diese Parole war 2015 erstmals in den Social Media Kanälen veröffentlicht worden und verbreitete sich danach wie ein Lauffeuer. Spätestens als sich dann noch Promis wie das australische Supermodel Robyn Lawley in die Body-Positivity-Kampagne einklinkten, haben sich tausende Frauen an der schnell wachsenden Online-Revolte beteiligt. Was war damit gemeint? Bei den jetzt so genannten „Mermaid Tighs“ gibt es gar keinen Spalt zwischen den Oberschenkeln. Vielmehr haben die Beine überall Körperkontakt und ähneln so also eher der Flosse einer Meerjungfrau.

Knochen sollten von Muskeln, Fett und Haut bedeckt sein

Ob am Strand im Bikini, im Fitnessstudio oder beim Abendessen – Frauen haben überall Emma Jewells Slogan benutzt, um Bilder auszutauschen, die ihre Kurven unterstützen. Zum Beispiel das in New York lebende Model Justine LeGault, welches ein Foto von sich selbst auf der Titelseite des französischen Magazins Clin D’Oeil postete, auf dem sie in einem blauen, blumigen Badeanzug strahlte. Darunter stand „Meerjungfrauenschenkel. Kurvige Schönheit jenseits der Größe.“ Oder Stracci Vostra, eine italienische Bloggerin, die stolz ihre üppige Figur zeigte und dazu schrieb: „Es ist ein falscher Stereotyp, dass man, wenn man schön sein will, knochendünn sein muss. Mermaid-Oberschenkel erinnern uns daran, dass die Knochen von Muskeln, Fett und Haut bedeckt sein sollten.“

Kurven sind in Mode

Diese neueste Body Positivity Bewegung transportiert dabei ein Gefühl, das bei Frauen aller Gesellschaftsschichten ankommt. Das liegt zum Teil daran, dass die weibliche Silhouette, welche durch die sogenannten Mermaid Thighs verkörpert wird, zunehmend in Mode kommt. Vor allem in der westlichen Welt steigt die Nachfrage nach extragroßen Kleidern in den Geschäften und Kaufhäusern und extragroßen Modellen auf den Laufstegen. Schauspielerinnen, Sängerinnen und Models die etwas kurvenreicher sind wie beispielsweise Beyonce, Scarlett Johansson oder Jennifer Lawrence sind mittlerweile weit populärer als superdünne Magermodels. Und Meerjungfrauen-Oberschenkel sind einfach eine andere Art zu sagen, dass jemand eine Sanduhrform hat. Frauen mit Meerjungfrauenschenkeln sind weder oben noch untenherum schlank und besitzen eine Taille, die für viele Jahrzehnte die ideale weibliche Silhouette war.

Ein besseres Körpervertrauen durch soziale Medien

Dem Hype um die Thigh Gaps wurde mit den Mermaid Thighs erfolgreich der Kampf angesagt. Damit ist ein wenig von dem Druck verschwunden, unter dem vor allem junge Mädchen heute leiden. Bei einer Umfrage unter den 14- bis 18-Jährigen Mädchen und jungen Frauen stimmten kürzlich fast die Hälfte von ihnen der Aussage zu, dass der mit Abstand negativste Teil des weiblichen Wesens darin bestände Druck zu verspüren ständig attraktiv auszusehen. Der Trend der Meerjungfrauen-Oberschenkel ist nun ein positives Beispiel dafür, wie ein besseres Körpervertrauen gerade von jungen Frauen durch die soziale Medien gefördert werden kann. Nach einer Reihe von körperlichen Obsessionen, bei denen sich viele eigentlich die ganze Zeit nur defizitär und schlecht fühlen, ist es für alle echten Frauen, für alle Mädchen, Mütter und Großmütter nun Zeit die innere Arielle zu umarmen und der Welt die verführerischen Nixenschenkel zu zeigen.

Stolz auf Mermaid Thighs – wenn nicht die Reibung wäre

Body Positivity hin oder her – bei den sogenannten Mermaid Thighs reiben die Oberschenkel aneinander und das erzeugt – bedeckt oder unbedeckt – auch ein paar Probleme. Bei nackten Beinen können Hautreizungen und Wundheit entstehen, und Hosen oder Strumpfhosen laden sich möglicherweise elektrostatisch auf und haben ob der Abnutzung auch eine begrenzte Haltbarkeit. Doch wir von CarlMarie haben für diesen Fall spezielle Wäsche für Frauen mit etwas voluminöseren Schenkeln im Angebot, die diese Beeinträchtigungen stark reduzieren. Die Rede ist hier von Maxipants, Longpants, Miederhosen, Bodyshapern und Anticellulite-Hosen, die wir in unserem Online-Shop in einer großen Auswahl und für ganz unterschiedliche Anforderungen anbieten.