15 Fakten zur Liebe… die rein gar nichts mit Romantik oder Poesie zu tun haben
Es ist natürlich wirklich schwer, „Romeo und Julia“ von William Shakespeare zu lesen und dann zu erklären, dass die Liebe nur aus dem Zusammenspiel der Hormone entsteht. Doch tatsächlich gibt es zahllose biochemische Faktoren, die in das Verliebtsein und auch das spätere Lieben einfließen. Sich zu verlieben ist aufregend. Farben wirken heller. Hindernisse scheinen zu verschwinden. Die ganze Welt ist wegen unseres neu entdeckten Liebhabers oder der Liebhaberin ein wunderschöner Ort.
Obwohl dies für den Moment als wahr erscheint, treten einige dieser starken Gefühle nur aufgrund von im Gehirn freigesetzten Chemikalien auf. Obwohl die Wissenschaft hinter der Liebe nicht besonders romantisch ist, ist es ziemlich faszinierend, die Komplexität unseres Körpers zu erkennen. Wir von CarlMarie beschreiben hier einige der interessantesten wissenschaftlichen Liebes-Fakten, ohne dabei die Existenz und den Wahrheitsgehalt von Romantik und Poesie anzuzweifeln.
1. Es dauert nur etwa fünf Minuten, um zu entscheiden, ob Sie jemanden mögen oder nicht
Wenn Sie bei jemandem einen guten Eindruck machen wollen, haben Sie nur etwas mehr als einen Wimpernschlag Zeit. Untersuchungen zeigen, dass sich ein Mann oder eine Frau eher nach Körpersprache und Tonfall einer Stimme, als nach dem, was gesagt wird, für oder gegen einen Flirt entscheiden.
2. Sowohl Männer als auch Frauen müssen über ausreichend Testosteron verfügen, um sexuelle Anziehungskraft auszustrahlen
Ja, auch Frauen haben kleine Mengen Testosteron. Testosteron erzeugt Verlangen sowie aggressives Verhalten. Und genau das bringt Mann oder Frau dazu, sich von der Person angezogen zu fühlen, die dieses Verlangen erzeugt.
3. Sich zu verlieben, macht so süchtig wie Kokain oder Nikotin
Das Hormon Dopamin wird bei einer sich anbahnenden Liebesbeziehung ebenso ausgeschüttet wie beim Gebrauch von Nikotin und Kokain. Dopamin erzeugt eine Art Ansturm der Freude und des Glücks, was süchtig macht. Das Hormon verstärkt auch die Freisetzung von Testosteron, was, wie oben erwähnt, für die sexuelle Anziehung unerlässlich ist.
4. Ein attraktives Gesicht wird einem attraktiven Körper für langfristige Beziehungen vorgezogen
Studien haben gezeigt, dass beobachtete Probanden bei anfänglicher Verliebtheit eher auf die Attraktivität des Körpers als auf die des Gesichts achten. Genau das Gegenteil trifft jedoch für diejenigen zu, die einen langfristigen Partner suchen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
5. „Flugzeuge im Bauch“ sind real
Wenn Amors Pfeile getroffen haben, tanzen wir, tollen herum und haben die berühmten Flugzeuge oder Schmetterlinge im Bauch. Ausgelöst wird dieses Gefühl durch einen erhöhten Adrenalinspiegel, der den Körper auch in Flug- oder Kampfsituationen überschwemmt.
6. Liebe kann buchstäblich verrückt machen
Studien zeigen, dass Menschen in einem frühen Stadium der Liebe einen eher niedrigen Serotoninspiegel aufweisen, der mit Glücksgefühlen und Wohlbefinden verbunden ist. Und einen höheren Cortisolspiegel, der mit Stress in Verbindung steht. Dieser Zustand gleicht dem von Patienten mit Zwangs- und Angststörungen.
7. Liebe muss für ihr Überdauern anfänglich „blind“ machen
Es scheint nicht wichtig zu sein, was andere zu einem neuen Liebhaber sagen – er oder sie ist in unseren Augen immer perfekt. Diese anfängliche Blindheit ist von entscheidender Bedeutung, um die Verknalltheit lange genug andauern zu lassen, damit sie nach etwa einem Jahr in die „Bindungsphase“ übergehen kann. Das ist ein wichtiger Prozess für die Bevölkerung der Erde, denn nur in relativer Sicherheit entscheiden sich Paare für die gemeinsame Zeugung und Aufzucht von Kindern.
8. Männer und Frauen entscheiden sich für Partner, die auf derselben Attraktivitätsstufe stehen
Viele psychologische und soziale Forschungen weisen darauf hin, dass es ein signifikantes Muster dafür gibt, wie Männer und Frauen sich gegenseitig für eine romantische Liebesbeziehung auswählen. Dabei steht eine ähnliche Attraktivität an erster Stelle. Ähnlichkeit wird sogar sowohl bei Lungenvolumen, Länge der Ohrläppchen als auch bei der Art des Stoffwechsels bevorzugt. Allerdings können nicht ganz so große Unterschiede hier auch durch sozial wünschenswerte Eigenschaften kompensiert werden.
9. Wenn zwei Liebende einander in die Augen schauen, synchronisieren sich ihre Herzfrequenzen
Einige außergewöhnliche Forschungen haben ergeben, dass Paare, die sich verliebt haben und in einer romantischen Beziehung miteinander verbunden sind, ihre Herzfrequenz synchronisieren, nachdem sie sich drei Minuten lang in die Augen gesehen haben. Der Satz „Schau mir in die Augen, Kleines“ – gesagt von Humphrey Bogart zu Ingrid Bergmann im Film „Casablanca“ – bekommt durch diese Erkenntnis nochmal eine zusätzliche Prise Pfeffer.
10. Gegensätze ziehen sich an
Auch das stimmt kurioserweise. In Tests, bei denen Frauen an den ungewaschenen T-Shirts von ihnen unbekannten Männern riechen sollten, bevorzugten diese den Geruch jenes Herrenhemdes, dessen Immunsystem sich von ihrem eigenen am deutlichsten unterschied. Der Grund: Ein komplexerer Genmix versetzt mit neuen Elementen bedeutet, gesundheitlich robusteren Nachwuchs zu zeugen. Ähnliches gilt übrigens für verschiedene soziale Eigenschaften und Erfahrungswerte. Auch diese versprechen eine flexiblere Anpassung an soziale und gesellschaftliche Gegebenheiten durch die Partnerschaft.
11. MANN und FRAU müssen sich riechen können
„Den kann ich nicht riechen“ ist nicht nur eine häufig benutzte Phrase, sondern spielt in der Partnersuche tatsächlich eine überragende Rolle. Über sogenannte MHC-Moleküle können Zellen der Nasenschleimhaut Krankheitserreger identifizieren und die Immunausstattung des möglichen Partners erkennen. Frauen bevorzugen daher bei der Partnerwahl meist Männer, die anders riechen als sie selbst, fanden Forscher des Max-Planck-Instituts heraus.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
12. Das Halten einer geliebten Hand lindert Schmerzen und Stress
Die Forschung zeigt, dass langfristige Paare mit tiefen, starken Verbindungen sich in Stresssituationen die Hände halten und dabei nachweislich Stress abgebaut und Schmerzen gelindert werden.
13. Denken an Liebe und Sex beeinflusst Kreativität und konkretes Denken
Forschungen haben herausgefunden, dass Erinnerungen an die Liebe ein abstrakteres und kreativeres Denken beeinflussen, weil sie mit weiter entfernten und abstrakten Überlegungen verbunden sind. Erinnerungen an Sex lösen hingegen konkretes Denken aus, sodass sich der Mensch eher auf momentane Details konzentriert als auf langfristige Pläne oder Ziele.
14. Kuscheln setzt natürliche Schmerzmittel frei
Oxytocin, das sogenannte Liebes- oder Kuschelhormon, wird während einer Umarmung oder beim Kuscheln produziert. Das Hormon erscheint im Gehirn, in den Eierstöcken und in den Hoden. Es wird angenommen, dass es eine maßgebliche Rolle beim Bindungsprozess eines Liebespaares spielt. Forschungen haben ergeben, dass sich bei einer Kuscheldosis Oxytocin die Kopfschmerzen signifikant verringern und diese nach einer vierstündigen Kuscheleinheit sogar vollständig verschwinden.
15. Heartbreak ist nicht nur eine Metapher
Die Forschung hat Beweise dafür geliefert, dass intensive, traumatisierende Ereignisse, wie ein Auseinanderbrechen der Beziehung, die Scheidung, der Verlust eines Angehörigen, eine körperliche Trennung von einem Angehörigen oder ein Verrat, im Bereich des Herzens echte körperliche Schmerzen verursachen können. Dieser Zustand wird als Broken-Heart-Syndrom bezeichnet. Bei tiefem emotionalem Stress verteilt das Gehirn bestimmte Chemikalien, die das Herz erheblich schwächen, was zu starken Schmerzen in der Brust und Atemnot führt. Die Erkrankung wird häufig falsch als Herzinfarkt diagnostiziert und betrifft vor allem Frauen.
Im dritten Teil stellen wir 10 universelle Symbole der Liebe vor.
freier Journalist für die Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung und das CarlMarie Magazin
1 Kommentar