Diese 80er Jahre Mode-Sünden… verschwinden besser für immer in der Klamottenkiste
Die Mode in den 1980ern war glitzernd, mutig und grell. Kein Muster, was nicht ging, keine Dauerwelle, die nicht noch etwas imposanter werden konnte. Einige der zahllosen 80er Fashion-Klassiker haben es nun seit einiger Zeit wieder in die Kleidungsregale geschafft. Das was ursprünglich mal eher spontan und ohne große Überlegungen entstanden war, wird nun von einigen der bekanntesten Mode-Designer unserer Tage versucht, zu künftigen Mode-Klassikern aufzubauen. Trotz aller Ironie, die das Achtziger-Revival begleitet, hoffen wir von SUNNY DESSOUS, dass diese 80er-Sünden niemals wieder zurückkehren werden.
Sportanzüge aus Ballonseide
Die meisten kennen diese Windjacken und -hosen in den aberwitzigsten Muster- und Farbkombinationen nur von lustigen Fake-Kostümen auf 80er Jahre Partys. Und das ist auch wirklich gut so: Denn außer mit Humor ist diese größte aller anzunehmenden Modesünden kaum zu ertragen.
Stulpen
Jane Fonda machte sie in ihren Aerobic-Videos bekannt und danach wurden sie auch durch die Filme „Fame“ und „Flashdance“ unvermeidlich: die wollenen Stulpen. Ursprünglich hatte man die Dinger mal zum Aufwärmen beim Ballett verwendet und auf einmal hatte sie jeder an. Und zwar nicht nur beim Workout, sondern auch auf der Straße, vorzugsweiße über Pumps und Leggins. Klar, Stulpen wärmen recht schön – aber um ehrlich zu sein, kommen wir auch ganz gut ohne sie zurecht.
Bomberjacken mit Aufnähern
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Tom Cruise trug so eine in „Top Gun“ (1986) und danach wollten alle eine haben. Doch die steifen, viel zu voluminös wirkenden und vor allem mit angeberischen Pseudo-Aufnähern versehenen Bomberjacken können ruhig einen weiteren Höhenflug nur bitte schön ganz weit fort antreten.
Bizarr gemusterte Hemden und Sakkos
Die Experimentierlust in den 80ern hat natürlich auch eine Menge Ausschuss produziert. Darunter befanden sich bunt karierte Sakkos und Hemden mit Mustern, von deren Anblick man bis heute Depressionen bekommen kann. Es muss Unmengen von diesen Exemplaren geben und man kann nur hoffen, dass sie alle es in ein vernünftiges Recycling-Programm geschafft haben.
Schweißbänder
Für eine Tennisausrüstung in den 80er Jahren waren die Schweißbänder ebenso unerlässlich wie die übergroße Schlägertasche mit einem ähnlich übergroßen „Wilson“ darauf. Aber nicht nur Tennisspieler hatten die Dinger auf und an, sondern eigentlich jeder zwischen 14 und 18 Jahren und zwar überall und zu jeder Zeit. Es wäre wirklich besser, wenn folgende Generationen auf diese Mode-Sünde verzichten würden.
Moonboots
Wer keine hatte, gehörte im Winter in den 80ern einfach nicht dazu. Irgendwann wurden die Dinger immer größer und fanden letztlich ihren vorläufigen Höhepunkt in gigantischen Fell-Exemplaren. Gut nur, dass man heute auch ohne diese angeberischen Quadratlatschen warme Füße behalten kann.
Sexy Kniestrümpfe und Tennis-Socken
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Über Frauen- und Männerbeine wurden in den 80er Jahren nicht nur Stulpen sondern auch hohe Kniestrümpfe und vor allem Tennissocken gezogen. Kniestrümpfe galten bei Frauen als sexy und verkörperten eine Art Porno-Chic, aber wirklich schlimm waren behaarte Männerbeine, die in Tennissocken steckten. Diese wiederum steckten vorzugsweise in Penny-Loafer oder Slippern und waren nicht unerheblich daran beteiligt, dass (west-)deutsche Touristen gerade in Südeuropa als besonders stillos galten. In der Kombination waren Tennissocken oft mit Bundfalten- oder Karottenhosen und unter quietschbunten Bermuda-Shorts zu sehen. Das ganze Ensemble verschwindet wohl besser für immer im Orkus der Mode-Geschichte.
Über Spandex-Leggins gezogene Spandex-Strampelanzüge
Gut, die Leggins hat in einzelnen, ausgesuchten Erscheinungsformen eine gewisse Existenzberechtigung und darf sich alle paar Jahre mal wieder auf der Straße probieren. Aber ihre Schwester, der Spandex-Strampelanzug, welcher beim Aerobic gerne über die Spandex-Leggins gezogen wurde, ist damit nicht gemeint. Wir hoffen auf eine Reise in die Geschichtsbücher ohne Rückfahrt-Ticket.
Seitliche Zöpfe
Mit einem seitlichen Zopf (und zwar nur auf einer Seite) konnten junge Frauen in den 80er Jahren ein paar Niedlichkeits-Bonuspunkte gewinnen und vor allem ein neues besonders neongrelles Haarband oder einen leuchtenden Haargummi präsentieren. So kleinmädchenhaft hat sich seitdem keine mehr freiwillig auf der Straße gezeigt. Und wir hoffen auch, dass das in den nächsten 100 Jahren so bleibt.
Vokuhila und Adidas-Pulli über Stone-Washed Jeans (a la Dieter Bohlen)
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Wer wissen will, was in den 80er Jahren bei den richtig stillosen Leuten angesagt war, der braucht sich nur ein paar alte Fotos von Dieter Bohlen anzusehen. Vokuhila-Frisur, Adidas-Pulli und eine die Augen ausstechende Kombi aus Stonewashed-Jeans (schön in den Schritt gezogen) und Stonewashed-Jeansjacke (mit hochgekrempelten Ärmeln). Da kann es nur heißen: Tschüß Dieter-Style, und zwar für immer!
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freier Journalist für die Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung und das CarlMarie Magazin