DSC Volleyballerin Mareen Apitz im Interview

Mareen Apitz ist zurück in Dresden
©Mareen Apitz
Mareen Apitz ist Dresdnerin und eine der bekanntesten wie erfolgreichsten Volleyballerinnen Deutschlands in den vergangenen Jahren. In der Saison 2016/2017 unterstützte Sunny-Dessous die Zustellerin des aktuellen deutschen Volleyball-Meisters Dresdener SC durch eine Sponsorpatenschaft auf ihrem Ärmel.

Wir haben im Dezember 2016 mit Mareen Apitz über Kartoffelsalat zu Weihnachten, zugige Fenster in Baku und ein Tattoo gesprochen, das ihr in mehrfacher Hinsicht viel bedeutet.

Sunny: Frau Apitz, wenn Sie das Wort Weihnachten hören, an was denken Sie?
Mareen: Oh, ich liebe die Weihnachtszeit. Ich bin ein absoluter Familienmensch. Insofern: Familie, Geschenke, leuchtende Augen, Schnee.

Sunny: Es hat lange schon nicht mehr am 24. Dezember geschneit.
Mareen: Das wird sich dieses Jahr ändern. Mein Bauch sagt mir, dass es schneien wird.

Sunny: Was sagt Ihr Bauch noch?
Mareen: (lacht) Dass es Kartoffelsalat mit Würstchen gibt. Aber okay, das ist keine Kunst. Das gibt es Heiligabend immer.

Sunny: Was ist mit einem Adventskalender?
Mareen: Stimmt, den habe ich vergessen zu erwähnen. Der ist natürlich Pflicht. Drei kleine wurden mir geschenkt, einen habe ich für die Liebsten selbst gebastelt.

Sunny: Mit wem zusammen werden Sie den 24. Dezember verbringen.
Mareen: Mit meiner Familie, meinem Freund, Oma, Tante, Cousine mit Sohn.

Sunny: Wie lange dauert Weihnachten für eine professionelle Volleyballerin?
Mareen: Dieses Jahr sogar zwei Tage.

Sunny: Erstaunlich.
Mareen: (lacht) Es gab auch Jahre, da mussten wir am 25. Dezember nachmittags schon wieder zum Training. Aber da wir erst am 28. spielen, beginnt das Training dieses Jahr am 26. Und nach zwei Tagen Weihnachtsessen ist es auch ganz angenehm, dann wieder trainieren zu können. Also: volles Auskosten zwei Tage lang mit allem, was dazu gehört. Mit Geschenken, mit Essen, mit dem Geschrei von Kindern und leuchtenden Augen.

Sunny: Apropos, wie sieht es mit Essen aus? Was geht – und was nicht?
Mareen: Wir haben Gewichtskontrollen, insofern muss ich schon aufpassen. Aber dann lasse ich eben zum Frühstück etwas weg und darf dafür am Nachmittag mehr von dem oder dem essen.

Sunny: Sind Süßigkeiten drin?
Mareen: Na ja, bestimmte Kekse oder Plätzchen gibt es nun mal nur zur Weihnachtszeit. Da wird schon einer für mich abfallen.

Sunny: Was wünschen Sie sich?
Mareen: Als Leistungssportlerin: Nochmal den deutschen Meistertitel.

Sunny: Und privat?
Mareen: Mein Geheimnis.

Mareen Apitz dsc volleyballerin
Mareen Apitz genießt im Bikini Sonne und Meer ©Mareen Apitz

Sunny: Sie haben 2014 und 2015 im Ausland gespielt, ein Jahr in Cannes, Frankreich, ein Jahr in Baku, Aserbaidschan. Wie ist Cannes für Sie gewesen?
Mareen: Ich liebe das Leben am Meer. Palmen und Wasser machen mich unglaublich zufrieden und ruhig. Ansonsten war der Verein ähnlich geführt, wie ich das vom DSC her kannte. Deshalb war das für mich die perfekte erste Station für meine Auslandserfahrung.

Sunny: Sie sind nur ein Jahr lang geblieben.
Mareen: Es wurde in Cannes schwierig. Der Verein musste seine Finanzpolitik ändern, und das hieß: Budget senken. Sie konnten mir kein gutes Angebot mehr unterbreiten.

Sunny: Danach sind sie nach Baku gegangen. Liegt auch am Meer, am Kaspischen.
Mareen: (lacht) Aber Cannes ist nicht Baku. Das Kaspische Meer ist nicht unbedingt das schöne Bademeer. Aber ich möchte die Erfahrung nicht missen. Vieles war so anders. Hier im Supermarkt finde ich 15 verschiedene Milchsorten. In Baku gab es eine. Ich habe damals erfahren dürfen, dass auch im Einfachen ein großer Reiz liegt. Ich habe das Leben in Deutschland schon immer sehr geschätzt, während meiner Zeit in Baku noch mehr. Meine Wohnung zum Beispiel lag in einer Art Platten-Hochhaus. Es fiel relativ häufig das Wasser oder die Heizung aus. Baku ist zudem eine ziemlich windige Stadt. Und in der 15. Etage konnte ich das Pfeifen des Windes durch die recht löchrigen Fenster ganz gut hören. Aber auch damit kann man irgendwie leben. Ich habe eine Bettdecke zwischen die Fenster gehangen.

Sunny: Klingt nach Studentenzimmer.
Mareen: Die Wohnung war okay, sehr geräumig, zwei Zimmer. War alles da, was man brauchte.

Sunny: Hatten Sie Heimweh?
Mareen: Ja, na klar. Ich würde es vielleicht nicht als das klassische Heimweh bezeichnen. Aber ich hatte schon viel Kontakt zu Freunden und Familie zu Hause. Ich war immer froh, wenn das Internet funktioniert hat.

Sunny: Sie sind dann Sommer 2016 überraschend nach Dresden zurückgekehrt. Obwohl Dresden nicht am Meer liegt. Wie kam’s?
Mareen: (lacht) Ich habe in Dresden die Elbe. Nein, im Ernst, es war das Gesamtpaket Dresden und DSC. Für mich ist es was ganz besonderes, für den Heimatverein, bei dem ich groß geworden bin, zu spielen. Das hat mich gereizt.

Sunny: Sie haben einen Vertrag bis 2018, wird es danach noch einmal einen anderen Verein geben?
Mareen: Gute Frage. Vermutlich aber eher nicht. Ab 30 beginnt für Volleyballerinnen eine Phase, in der es so langsam zu Ende geht.

Sunny: Dann hat für Mareen Apitz der Herbst ihrer Karriere begonnen?
Mareen: (lacht) Herbst? Ich würde eher sagen: Blüte.

Sunny: Ihre Rückkehr nach Dresden war auch eine Rückkehr zum mittlerweile berühmten Kalender des DSC. Der 2016 war bereits Ihr zehnter. Sie waren zu sehen in einem blauen Kleid, genauer gesagt: einem blauen Textilwirbel. Wie war das Shooting?
Mareen: Sehr schön. Alle zehn Kalender haben mir großen Spaß gemacht. Ich mag das Verwandeln für einen Tag, ich mag es, mich hinzusetzen und geschminkt zu werden und abtauchen zu können. Der Kalender zeigt zudem andere Facetten von uns Spielerinnen, auch das mag ich sehr.

Sunny: Ihr Ärmelsponsor 2016/2017 ist Sunny-Dessous gewesen. Wie wichtig war die Unterstützung?
Mareen: Sehr. Vor allem war sie wichtig für den Verein. Der Volleyball in Deutschland ist nicht vergleichbar mit Fußball. Wir sind aber ebenso Profis, das heißt wir leben für und durch unseren Sport. Da ist es eine große Hilfe, wenn Firmen wie Sunny-Dessous Clubs wie den DSC unterstützen. Und wenn diese Firmen auch noch aus der Region kommen – umso besser.

Sunny: Direkt unter dem Firmenlogo tragen Sie ein Tattoo. Es zeigt eine Hand und zwei Finger, die das Victory-Zeichen formen. Wie kam es dazu?
Mareen: Ich habe es mir vor viereinhalb Jahren machen lassen. Es bedeutet eher Peace, also Frieden und Gelassenheit. Und die zwei ausgestreckten Finger deuten eine zwei an, also meine Trikotnummer, die ich immer schon getragen habe. Ich fühle mich dieser Zahl sehr verbunden.

Sunny: Das Tattoo wirkt erst, wenn Sie den Arm heben. Ein Zeichen an Ihre Gegnerinnen?
Mareen: Na ja, es war schon bewusst so gewollt. Ist übrigens auch meine Hand auf dem Tattoo. Ich bin froh, dass der Tätowierer das so gut hinbekommen hat. Man kann das gut sehen, da ist ein Knick, eine Falte wie in Echt.

Sunny: Was machen Sie mit dem Tattoo, wenn Sie nicht mehr spielen? Es steht dann auf dem Kopf.
Mareen: (lacht) Ich werde hin und wieder schon noch mal meine Arme heben. Und sei es am Strand mit Freunden.

Sunny: Vielen Dank für das Gespräch!

 

 

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