Können und Talent haben die Spielerinnen, die seit dem 1. Juli unser Logo auf ihren Übungstrikots tragen unbestritten. Aber in den entscheidenden Partien dieser noch jungen Saison mussten sie auch Nervenstärke beweisen. Gerade in den Spielen gegen die Dauerrivalinnen aus Schwerin zeigten die Frauen um Mareen Apitz und Katharina Schwabe, die Sunny Dessous auch auf dem Ärmel ihrer Bundesliga-Shirts präsentieren, dass sie wahre Comeback-Ladys geworden sind.
Am 20.12. letzten Jahres vollendeten die DSC-Schmetterlinge gegen Rekordmeister SSC Palmberg Schwerin eine eindrucksvolle Serie. Nach der Auftaktniederlage gegen den SC Potsdam gewannen die Frauen acht Bundesligaspiele und drei Pokalbegegnungen in Folge und stehen nun nicht nur auf Platz zwei der Bundesligatabelle, sondern auch im Finale des Pokals am 4. März in Mannheim gegen den VC Wiesbaden. Dabei lagen die DSC-Frauen im Pokalhalbfinale gegen die Schwerinerinnen zweimal nach Sätzen zurück und mussten wirklich alle Register ziehen, um als Siegerinnen aus der heimischen Halle zu gehen. Mareen Apitz war nach dem Thriller dann auch noch sichtlich beeindruckt: „Unser Trainer hat so oft gewechselt, wie noch nie in dieser Saison und versucht dieses Grottenspiel doch noch zu unseren Gunsten zu beeinflussen. Ich habe zwischendurch sogar mal laut ins Handtuch schreien müssen, um diesen Psychodruck loszuwerden“, erzählte die Zuspielerin, die im April diesen Jahres zur schönsten Sportlerin Deutschlands gewählt worden war. Schon in der Bundesligabegegnung mit den Schwerinerinnen zwei Wochen vor dem Pokalkrimi wurde ein 1:2 Satzrückstand noch gedreht.
Frauen-Volleyball in Dresden, das hieß in den vergangenen Jahren sportlicher Erfolg und hat sich nun im letzten Jahr auch zu einem Fernsehereignis gemausert. Nicht nur, dass die Margon-Arena bei den meisten Partien bis auf den letzten Platz ausverkauft ist, jetzt scheinen sich auch bundesweit die Volleyballfreunde für die Schmetterlinge zu interessieren. Als am 8. November das Spitzenspiel gegen die Tabellenersten von MTV Allianz Stuttgart in der Margon-Arena stieg, zeigte Sport1 die Partie live und konnte in der Spitze 260.000 Zuschauer verzeichnen. Eine Quote, die es so bei einem Volleyball-Bundesligaspiel noch nie gegeben hatte. Am Ende konnten die Dresdnerinnen auch diese Partie trotz eines zwischenzeitlichen Satzstandes von 1:2 für sich entscheiden.
In den drei wichtigsten Partien der Saison 1:2 zurückgelegen und alle drei gewonnen: Mit so starken Nerven ist für Sommer 2018 das zweite Double nach 2016 nicht unrealistisch. Zwar liegen die Stuttgarterinen noch mit 25 Punkten an der Tabellenspitze, aber der DSC folgt mit zwei Punkten Rückstand.
DSC Cheftrainer Alexander Waibl hatte sich noch im Sommer gefreut auf diese einzigartige Mischung an Spielerinnen, die ihn für die aktuelle Saison zur Verfügung stehen würde. Zu den Erfahrenen kam eigener Nachwuchs und Spielerinnen der nationalen Konkurrenz. Und manche Auslandshoffnung, die noch gar keine Erfahrung mit der Volleyball-Bundesliga machen konnte.
Piia Korhonen zum Beispiel. Die erst 20-jährige Finnin ist mittlerweile nicht nur Topangreiferin der Liga, sondern auch deren wertvollste Spielerin. Von Dresden ist sie schon nach wenigen Wochen begeistert und hat ein besonderes Lob für ihre Zuspielerin parat. Die vielen Zuschauer würde eine schön laute und aufheizende Atmosphäre schaffen, die sie sehr liebe. „Und die Zuspiele von Mareen Apitz kommen so präzise, dass es mir einfach leicht fällt, im Angriff ordentlich zu killen.“
Aber Frauen-Volleyball in Dresden, das bedeutet nicht nur Titel, Rekorde und gewonnene Spiele. Vielmehr zeigten gerade auch die vergangenen Wochen der aktuellen Saison, dass um die Schmetterlinge eine richtige Volleyball-Familie gewachsen ist. Fans und Unterstützer werden in die Aktivitäten des Vereins eng eingebunden. Mitte August zum Beispiel wurde pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum ein Beachvolleyball-Turnier für Sponsoren veranstaltet. Dort trat mit uns natürlich auch ein Sunny-Dessous-Team in den Ring und konnte sich mit ehemaligen DSC-Profispielerinnen wie Béatrice Dömeland und Kerstin Tzscherlich messen. Am 26.11.2017 wurde das Sponsorenturnier sogar in der heiligen Stätte, der MargonArena, ausgetragen. Auch da mischte das Sunny-Dessous-Team wieder mit. Das Fazit: Schuster bleib bei deinen Leisten. Wir wurden beide Male nur Letzte und werden das professionelle Volleyballspielen lieber weiterhin den Schmetterlingen überlassen. Und die werden dann mit unseren Logos in diesem Jahr hoffentlich Meistertitel und Pokal zurück an die Elbe holen.
freier Journalist für die Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung und das CarlMarie Magazin