Wohltätigkeit – Gutes tun an Weihnachten

Weihnachtsengel mit Herz
Weihnachtsengel mit Herz ©pixabay/cegoh
Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn Weihnachten vor der Tür steht, die Menschen auf die Weihnachtsmärkte strömen und die Werbeindustrie auf Hochtouren läuft, werden vielerorts wieder Spenden für Bedürftige gesammelt. Es gibt Charity-Veranstaltungen, Benefizkonzerte und Spendengalas. Aber woher kommt dieser Weihnachtsbrauch, wofür lohnt es sich zu spenden und worauf sollte man achten?

Wenn sich das Jahr dem Ende nähert, Hektik und Stress über die Feiertage langsam der Besinnlichkeit weichen, wird es Zeit für einen Jahresrückblick. Für Viele ist diese emotionale Jahreszeit auch der richtige Zeitpunkt, über die persönliche Situation nachzudenken. Bei vielen Leuten regt sich dann auch der Wunsch, Gutes zu tun und Mitmenschen, die Umwelt, Tiere oder gemeinnützige Organisationen zu unterstützen.

Inhaltsverzeichnis

 

Warum spenden Menschen an Weihnachten?

Gründe zu spenden gibt es viele. Einige Menschen erinnern sich vielleicht an eine Zeit, in der es ihnen selbst nicht so gut ging und möchten nun Gutes tun. Andere spenden aus „christlicher Nächstenliebe“. Denn in vielen Religionen, so auch im Christentum, sind Werte wie Barmherzigkeit, Mitleid, Großzügigkeit und Mildtätigkeit fest verankert. Man gibt denen die weniger haben, denen es schlechter geht.

An Weihnachten ist dieser Gedanke besonders stark, gilt es doch als das Fest der (Nächsten-)Liebe und weckt in uns das Bedürfnis nicht nur uns und unseren Liebsten etwas Gutes zu tun, sondern auch an jene zu denken, die sich nicht selbst versorgen können. Besonders Kinder und Obdachlose wecken in der kalten Jahreszeit unser Mitgefühl. Den einen möchte man ein ebenso schönes Fest gönnen wie den eigenen Kindern, den anderen Wärme, etwas zu Essen und neue Kleidung.

Hund im Tierheim
Hund im Tierheim ©pixabay/Alexas_Fotos

Auch Tiere stehen dieser zeit hoch im Kurs der Spendenfreudigen, sind doch mangelnde Nahrung im Winter immer wieder ein Problem für unsere Wildtiere. Der Winter 2013 hat dies sehr eindrücklich bewiesen, da rief der Pirnaer Ornithologe Uwe-Jens Bartling zur Hilfe auf, Wildvögel fanden kein Futter mehr, verhungerten einfach. Eine Katastrophe, bedenkt man, dass viele der liebreizenden Singvögel als bedroht gelten. Solche Vorkommnisse mögen Einzelfälle sein, machen uns Menschen aber immer wieder bewusst, wie gut es uns im Vergleich zu vielen anderen geht und regen zum Nachdenken an.


 

Wofür spenden die Deutschen?

Doch bei all der Mildtätigkeit bleibt die Frage, wofür sind wir Deutschen eigentlich bereit unser hart erarbeitetes Geld zu spenden? Besonders Kinder und Jugendliche liegen uns Deutschen am Herzen, danach folgen Kirche und Religion. Soziale Zwecke, Bildung, Entwicklungshilfe folgen auf dem dritten Platz. Doch während die ersten drei Plätze bereits über 50% des Spendenvolumens von rund 5,2 Mrd. Euro in 2017 ausmachen, fallen die Anteile für weitere Zwecke im Anschluss rapide ab. Während Not- und Katastrophenhilfe, sowie Kranken- und Behindertenhilfe noch in den Köpfen verankert sind und immerhin rund 20% der Spenden ausmachen, fallen andere Themen eher gering aus. Tierschutz, Sport, Kultur- und Denkmalpflege haben es genau wie Umwelt- und Naturschutz schwer, die Menschen zu erreichen und zum Spenden zu animieren.


 
Generell ist die Spendenbereitschaft in den letzten Jahren zurückgegangen. Spendeten 2015 noch 34% der Deutschen für gute Zwecke, waren es 2017 nur noch 32%. Der Deutsche Spendenrat e.V. erklärt diesen Rückgang in seinem jährlichen Bericht mit fehlenden medienwirksamen Katastrophen. Zum einen mag dieser Rückgang schade sein, sollte doch Nächstenliebe immer präsent sein, nicht nur an Weihnachten oder im Katastrophenfall. Zum anderen stimmt es froh, zeigt es doch die Bereitschaft der Deutschen, in Notsituationen, wie während der Flüchtlingskrise Ende des Jahres 2015, zu helfen. Trotzdem bleiben die Zahlen recht konstant, weder das Gesamtspendenvolumen noch die durchschnittliche Spendensumme veränderten sich nennenswert. Ganze 35 Euro spendete der Deutsche durchschnittlich im Jahr 2017.

Plätzchen backen an Weihnachten
Wohltätigkeit und Spenden gehören zu Weihnachten wie Glühwein und Plätzchen backen ©istock/Yana Tatevosian

Bedeutung der Mildtätigkeit für Hilforganisationen

Diese Zahlen sagen hingegen wenig über die tatsächlich geleistete Hilfe aus. Denn auch wenn privat gespendet wird, sieht es auf staatlicher Seite weniger rosig aus. Die Sozialleistungen für Bedürftige sind knapp berechnet und reichen oft nicht aus. Armut nennt man das, wovon auch in Deutschland nach Schätzungen 14 Millionen Menschen betroffen sind. Nicht allen davon können Hilfsorganisationen die Unterstützung zukommen lassen, die nötig wäre. Es fehlt an öffentlichen Geldern für die Organisationen. Für die Hilfsorganisationen sind die privaten Spenden eine gute Unterstützung, doch der Staat wäre es, der sich selbst noch stärker in der Verantwortung sehen müsste.

Spenden für einen guten Zweck – worauf ist zu achten?

Spenden tut nicht nur etwas für das eigene Gewissen, sondern auch für den Geldbeutel. Denn wer spendet, kann dies bis zum einem Anteil von 20% auf die eigenen Einkünfte bei der Steuer anrechnen lassen. Das sollte zwar nicht der Hauptgrund sein zu spenden, ist aber ein kleiner Bonus, den uns der Staat für unsere Bereitschaft zu helfen anerkennt. Trotz allem sind viele Menschen gehemmt Geld zu spenden, haben Angst, dass das Geld den Bestimmungsort gar nicht erreicht oder anderweitig vertan wird. Um das zu verhindern, hilft es, ein paar einfache Tipps zu befolgen.

1. Was will ich unterstützen?

Dafür muss man sich erst einmal ein paar Fragen stellen und so das Ziel grob umreißen:

  • Welche Themen sind mir wichtig?
  • Möchte ich bei einer erneuten Spende das gleiche Projekt unterstützen, oder lieber etwas Neues suchen?
  • Wo bewirkt meine Spende am meisten?

Sind diese Fragen beantwortet und eine grobe Idee gefunden, folgt der nächste Schritt.

2. Informieren

Die Organisation der Wahl sollte vertrauenswürdig sein, hat sie eine Website, sollten Informationen über Projekte aktuell sein. Bewertungen helfen zusätzlich, die Organisation einzuschätzen. Eine seriöse Organisation ist gemeinnützig und kann das auch nachweisen.

3. Nutzbringend spenden

Damit ist gemeint, nicht einfach eine gewisse Summe zu überweisen, sondern diese an einen Zweck zu binden. So ist sichergestellt, dass das Geld auch für das Projekt genutzt wird, für das man es bestimmt hat. Allerdings sollte der Zweck nicht zu eng gesteckt werden.

Jeder kann helfen

Für wen eine Geldspende nicht in Frage kommt, aber gern Gutes tut, kann auch mit Sachspenden helfen. Gerade Kinderhilfsorganisationen suchen jedes Jahr spendenwillige Menschen, die kleine Geschenke für Kinder zusammenpacken und diesen so ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Auch Obdachlosenhilfsorganisationen freuen sich über Sachspenden, im Winter besonders in Form von warmer Kleidung, Decken und Schuhen aber auch Hygienepakete (z.B. mit Duschbad, Zahnputzzeug und anderem) sind gern gesehene Güter.

Man kann aber auch ein noch viel höheres Gut spenden, das weder Geld noch Material kostet: Zeit. Denn trotz aller Hilfen haben viele Organisationen Probleme, Freiwillige zu finden, die all diese Spenden verteilen, Hilfsziele umsetzen oder sich mit den Menschen beschäftigen. Die Mitarbeiter von CarlMarie haben in den letzten Jahren die Kinder-Krebs-Station der Uniklinik Dresden und das SOS Kinderdorf Niederrhein in Kleve-Materborn mit Spenden unterstützt. Auch unsere Hersteller spenden. So unterstützt zum Beispiel Mey mit seinen diesjährigen Aktionen gleich 2 Projekte, die Kindern zu Gute kommen.

Wichtel sagen Danke
©istock/Nelosa

Wofür spenden – einige Anregungen

Die Möglichkeiten Hilfe zu leisten sind vielfältig und können schnell überfordern. Wir wollen ein paar Anregungen für Organisationen und Einrichtungen geben, denen auf verschiedenste Weise geholfen werden kann. Will man auf Nummer sicher gehen und genau wissen wohin die Spenden gehen, sind regionale Organisationen eine gute Wahl. Diese bieten oft Veranstaltungen an, die man besuchen kann und man kann Projektarbeit live miterleben oder sogar selbst mit anpacken.

Gnadenhof für Tiere
Auf Gnadenhöfen wie beim Tierschutzverein Dresden werden Tiere auf unbestimmte Zeit versorgt, eine Weitervermittlung ist für diese Tiere nicht vorgesehen. Diese Höfe benötigen neben Geldspenden auch immer Futterspenden und freiwillige Helfer, die sich um die Versorgung der Tiere kümmern.

Obdachlose
Obdachlose haben es nun, da die Temperaturen immer weiter sinken, besonders schwer. Neben Geldspenden für Organisationen wie die Obdachlosenhilfe Dresden sind auch Sachspenden oder eine helfende Hand sehr gern gesehen.

NCL-Stiftung
Die NCL-Stiftung wird unter anderem von Schauspieler Jan Josef Liefers unterstützt und widmet sich der wenig beachteten Demenz bei Kindern und mit Geldspenden werden Forschung und Aufklärungsarbeit unterstützt.