Schwarz – autoritär, mysteriös, elegant

Wassertropfen auf schwarzem Hintergrund
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Jetzt, wo so langsam die Tage wieder kürzer werden und die Intensität des Lichts abnimmt, beginnt die Zeit des Verborgenen, des Mysteriösen und des Unbekannten. Es ist die Zeit, in der auch die Farbe Schwarz ihre volle Wirkung aus Kraft, Autorität, Eleganz und Raffinesse entfaltet.

Oftmals verbinden wir Schwarz mit Tod und Trauer. In Sagen und Legenden sind es meist die dunklen Gestalten, die Unheil und Verderben bringen. Doch es ist gerade die stimulierende Ambivalenz, die Schwarz zum Symbol der raffinierten Verführung macht. Frauen, die sich für schwarze Dessous entscheiden, gelten als temperamentvoll und stark. In ihren erotischen Beziehungen können Sie die Kontrolle übernehmen und mit einer kräftigen Mixtur aus Leidenschaft und Dominanz die richtige Würze in ihr Liebesleben bringen.

Ende und Neubeginn

Im physikalischen Sinne bezeichnet Schwarz das absolute Fehlen eines visuellen Reizes. Es ist die ultimative Abwesenheit von Farben und Licht, das heißt, dass die Netzhaut unseres Auges von keiner oder aber einer nur sehr schwachen Lichtwelle durchdrungen wird. Aus Schwarz entweicht nichts. Es ist das Ende. Die Nacht.

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Doch wie heißt es so schön: Wenn die Nacht am tiefsten, ist der Tag am nächsten. Auf jedes Ende folgt der Neuanfang. Alle Initiationsriten und Erfahrungskreisläufe beschreiben den Weg durch die Dunkelheit hin zu Läuterung und Neugeburt. In diesem Prozess bietet Schwarz ein entspannendes Gefühl der Leere. Es öffnet die Türen zum Mysterium und bereitet auf das noch Unentdeckte vor. Schwarz integriert Gegensätze und ermöglicht Transformation. Im Schutz der Dunkelheit entsteht so das Neue.

Schwarze Listen, Schwarze Schafe, Schwarze Witwen

schwarze KatzeDie Bedeutung der Farbe Schwarz ist von spannungsreichen Gegensätzen geprägt. Auf der einen Seite steht sie für das Verbotene, Illegale und Unerlaubte. Schwarzarbeiter, Schwarzfahrer und Schwarzbrenner stehen geächtet am Rande der Gesellschaft. Schwarzgeld ist ebenso wenig angesehen, wie Schwarzmärkte. Und das berühmte schwarze Schaf kommt innerhalb der Familie auf die schwarze Liste, auf der sich auch zweifelhafte Personen und Organisationen wiederfinden. Dämonische Mysterien werden von schwarzen Katzen, schwarzen Witwen und schwarzen Magiern präsentiert. Und der „schwarze Mann“ macht auch heute noch allen Kindern Angst.

Coole Würde – Man in Black

Doch gegen Tod, Übel, Trauer und Angst steht Schwarz auch für Macht, Stärke, Autorität, Eleganz und Rebellion. Johnny Cash war der „Man in Black“ und damit das Symbol für Integrität und coole Würde. Yul Brunner trug in den „Glorreichen Sieben“ vom Hut bis zu den Stiefeln schwarz und wurde zur Stilikone einer ganzen Generation. Leibwächter tragen schwarz und Geheimagenten auch. Besonders angesagt ist Schwarz vor allem auch bei der Jugend auf ihrem Weg von der kindlichen Unschuld zur Raffinesse der Erwachsenenwelt. In Schwarz verstecken sie sich noch, um im Verborgenen langsam ihre Individualität zu entdecken.

Eleganz und Stil mit dem „kleinen Schwarzen“

Stilvolle Kleidung wird meist in Schwarz getragen. Coco Chanel entwarf in den 20er Jahren ein Cocktailkleid, welches sich als „kleines Schwarzes“ zu einem eleganten Klassiker der Damenmode entwickelte.

Bei den Herren gilt ein schwarzer Anzug, vielleicht sogar kombiniert mit einer schwarzen Sonnenbrille als ultimativer Ausdruck von Coolness und Souveränität. Einen besonders starken Einfluss entwickelt Schwarz vor allem in Kombination mit anderen Farben. Es fügt den optimalen Kontrast hinzu und lässt Rot, Blau, Gelb oder Grün besonders stark hervorstechen. Schwarz ist eine eine sogenannte visuell abnehmende Farbe. Das heißt, die Farbwirkung ist verkleinernd. Schwarz lässt in der Architektur Räume schrumpfen. Und in der Mode macht sie – das ist mittlerweile schon fast ein Sprichwort – schlank.

Die schwarze Kunst und schwarzes Gold

In der Malerei ist der Einsatz von schwarzen Pigmenten seit über 2000 Jahren bekannt. Oftmals wurde dafür Elfenbein verkohlt. Die Schwarzfärberei von Stoffen ist ebenso alt, galt lange als besonderes Handwerk und besaß eine eigene Zunft. Der Begriff der schwarzen Kunst leitet sich im Übrigen aus dem Druckereiwesen und dabei aus dem Umgang mit schwarzer Tinte ab. Das wichtigste von unzähligen, unterschiedlich schwarzen Farbpigmenten ist – Ruß. Vom schwarzen Gold spricht man immer dann, wenn besonders kostbare Ressourcen ins Spiel kommen: Pfeffer, Kohle, Erdöl und eine der edelsten: die schwarze Perle.

Schwarz – die wohl verführerischste Dessous-Farbe

Was macht schwarze Dessous so verlockend und sexy? Es gibt kaum etwas Gefährlicheres oder Glamouröseres an einer Frau, als ein schwarzer BH, schwarze Strapse und ein schwarzes Höschen. Dabei ist es gleichzeitig schwer zu entschlüsseln, was genau so verführerisch macht.

Auch andere Farben sind sexy, doch Schwarz verleiht eine mächtige Aura und ist an Raffinesse nicht zu überbieten. Für schwarz bei Dessous entscheiden sich starke Individualistinnen, deren Kunst die Verführung ist. Dabei reicht das Spannungsfeld von charmanter Dominanz bis zur geheimnisvollen Unterwerfung. Dazu passt, dass schwarze Reizwäsche in jedem Licht gut aussieht und auch ein paar Kilo zu viel leicht zu verschwinden scheinen. Weil schwarz aber auch etwas elegant Mysteriöses ausstrahlt und das Interesse weckt, will Mann schon mal hinter die Fassade schauen.

Gefährliche Sirenen

Gern wird der Ursprung der schwarzen Dessous im viktorianischen Zeitalter gesehen, einer Ära der Romantik und Sentimentalität. Die Trauer um die Toten war ein wichtiges Ritual. Wenn Männer starben konnte es passieren, dass die Witwen – oftmals noch ganz jung – jahrelang nur schwarze Kleidung, Accessoires und natürlich Unterwäsche trugen. Der Erwartung, ähnlich Nonnen ein zölibatäres, klösterliches Leben zu führen, wurde oftmals allerdings nicht entsprochen. Die Oberkleidung war dann – wenn auch in Schwarz – modern und aufwendig in der Ausstattung. Darunter wurden schwarze Korsagen zu Fetischobjekten, die mit sexueller Provokation und dem Tod gleichzeitig aufgeladen waren. In den frühen 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kam ein Korsett auf dem Markt, dass „The Merry Widow“ hieß und bis heute als ein Klassiker der Reizwäsche gilt. Inspiriert war dieses Kleidungsstück der Sünde von der Schauspielerin Lana Turner im gleichnamigen Film. Es war die Zeit des Film Noir (Schwarzer Film) und ihre Protagonistinnen waren gefährliche Sirenen, die ihren Körper benutzten, um Männer in ihre intriganten Pläne zu verwickeln. Schwarze Dessous waren ein wesentlicher Bestandteil ihrer Verführung und die dunklen Höschen eine visuelle Erinnerung an die Quelle ihrer Dominanz und sexuellen Kraft. Die armen Männer hatten dabei nie eine Chance.